Das Blutbild, fachlich Hämogramm genannt, ist eine Zusammenstellung verschiedener Ergebnisse, die anhand der Untersuchung einer Blutprobe erfolgen. Die Bestandteile des Blutes werden bei der Analyse dermaßen geprüft, dass der behandelnde Arzt anhand der verschiedenen Werte einen Überblick über die Gesundheit des Patienten erhalten kann.
Für ein großes oder kleines Blutbild muss der behandelnde Arzt, die Arzthelferin oder selten auch ein Laborangestellter Blut aus der Vene abnehmen. Für die allermeisten Untersuchungen des Blutes hat der Patient nüchtern zu sein.
Nüchtern bedeutet in diesem Zusammenhang, dass man mindestens 8 Stunden vor der Blutentnahme keine Nahrung mehr zu sich genommen hat. Übrigens gehören dazu auch Milch und andere Getränke, die Fett oder Zucker als Bestandteile haben.
Was ist Blut?
Blut besteht zu 55% aus Blutplasma (auch Blutserum genannt) und zu 45% aus Blutzellen. Wer jetzt denkt, dass ein Blutbild (egal ob großes Blutbild oder kleines Blutbild) auch Werte wie z.B. den Cholesterinwert bestimmt, der irrt. Solche Werte werden nicht im Blutbild ermittelt, sondern sind sogenannte Serumwerte, also Stoffe, die bei einer Analyse des Blutplasmas genauer untersucht werden. Deshalb werden bei einer Blutentnahme immer zwei Röhrchen Blut abgenommen. Eine Blutprobe ist für die Blutuntersuchung, die andere für die sogenannte Serumchemie (Untersuchung des Blutserums).
Das kleine Blutbild
Für routinemäßige Untersuchungen, ohne Verdacht auf eine Krankheit, reicht das sogenannte kleine Blutbild aus. Bereits mit dem kleinen Blutbild kann man Entzündungen und Infektionen, Blutkrankheiten und Anämien, Gerinnungsprobleme und sogar manche Tumore erkennen. Vor einer Operation wird daher ebenso ein Blutbild erstellt, wie auch als Kontrolle eines Krankheitsverlaufes.
Durch Zentrifugieren werden die Blutzellen und das Blutplasma getrennt. Im kleinen Blutbild werden dann die Blutzellen untersucht.
Bei einem Blutbild sind die Anzahl der roten und weißen Blutzellen, sowie auch der Blutplättchen, wichtig. Die Fachbegriffe sind Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten. Das haben Sie sicherlich bereits gehört, oder? Wussten Sie übrigens auch, dass die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) rund 95% der Blutzellen im Blut ausmachen? Das ist auch der Grund, warum unser Blut rot aussieht.
Darüber hinaus wird die Konzentration von Hämoglobin im Blut gemessen und auch der Hämatokrit-Wert (=prozentualer Anteil von Blutzellen im Blut) wird bestimmt. Der Hämatokrit-Wert zeigt also an, ob unser Blut dick oder dünnflüssig ist. Dickes Blut ist übrigens nicht gut, denn unser Herz muss schwerer pumpen, um das Blut durch die Adern zu transportieren.
Außerdem werden Werte wie MCH, MCHC und MCV (Hämoglobin-Menge, -Konzentration und durchschnittliches Volumen der Erythrozyten) bestimmt.
Aufgabe der Erythrozyten
Die Erythrozyten sind das Transportunternehmen in unserem Blut. Sie transportieren den Sauerstoff von der Lunge in alle Bereiche des Körpers und nehmen den verbrauchten Sauerstoff (also das Kohlendioxid) wieder mit in die Lunge. Dies ist möglich, da diese speziellen Blutzellen zu 90% aus einem speziellen eisenhaltigen Protein bestehen, welches Sauerstoff und Kohlendioxid binden kann.